OMAS GEGEN RECHTS Berlin  /  Deutschland-Bündnis

Vorstellung: Initiative „Mahnwachen gegen Antisemitismus“

In der Nacht vom 17. Oktober wurde ein Brandanschlag auf die Synagoge der Gemeinde Kahal Adass Jisroel e.V. in der Berliner Brunnenstrasse verübt. Zuvor rief die Terror-Organisation Hamas zur Gewalt gegen Jüdinnen und Juden in der Welt auf. Am gleichen Tag organsierten wir eine erste Mahnwache gegen Antisemitismus in der Brunnenstrasse.
Aufgrund der steigenden antisemitischen Vorfälle möchten wir ein dauerhaftes Zeichen setzen und laden hiermit zur Täglichen Mahnwache ein. Diese wird zunächst bis zum 9. November 2023 täglich zwischen 18.00 und 20.00 Uhr in der Brunnenstraße / Ecke Veteranenstraße, 10119 Berlin stattfinden.
„Erst stand ich alleine da, dann kamen weitere hinzu.“

—=== ÜBER DIE INITIATIVE ===—
Mit der Initiative „Mahnwachen gegen Antisemitismus“ möchten wir unsere Solidarität mit allen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern ausdrücken. Wir protestierenden entschlossen gegen jede Form des Antisemitismus wie sie in der Arbeitsdefinition von Antisemitismus von der IHRA angenommen wurde. Wir fordern die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln, die von der Hamas verschleppt worden sind. Wir stellen uns solidarisch mit allen Menschen die von Antisemitismus, Antiziganismus oder Rassismus betroffen sind.
Wir ermutigen die Bürgerinnen und Bürger in anderen Kiezen und Städten in Deutschland und Europa Mahnwachen gegen Antisemitismus zu errichten und sich solidarisch an die Seite der jüdischen Mitbürger zu stellen.
Der Kampf gegen Antisemitismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Es ist nicht die Aufgabe der von Antisemitismus, Antizganismus oder Rassismus Betroffenen dagegen aufzustehen – sondern uns allen. Es liegt an uns wie wir das Zusammenleben in unserer divers-kulturellen Stadt-Gesellschaft gestalten. Gestalten wir sie lebenswert und respektvoll. Halten wir als Berlinerinnen und Berliner zusammen gegen politisch, rassisch oder religiös motivierten Hass.
Verstecken wir uns nicht. Zeigen wir unser Gesicht. Lasst uns gemeinsam den Schmerz und die Sprachlosigkeit überwinden angesichts des Hasses, der massiven Desinformation und der Gewaltfantasien gegenüber Juden. Lasst uns solidarisch an der Seite unserer jüdischen Mitbürger, aller von Antisemitismus und Hass betroffenen Menschen und ihren Angehörigen stehen in Berlin und anderswo.
Helfen wir uns gegenseitig unsere Angst zu überwinden, angesichts der Gewalt-Erfahrungen aus den Baseballschläger-Jahren, einer Gewalt begleitet von Angst, die heute erneut ausbricht.
Kurz nachdem die britischen Truppen das KZ Bergen-Belsen befreiten, organsierten die jüdischen Überlebenden dort am 20. April 1945 ein erstes Gedenken für die Ermordeten der Shoah. Sie sangen die Hatikvah. Der Britische Militärrabbiner Leslie Hardman rief dabei im Schmerz „Am Yisrael Chai– the People of Israel live!“
Es darf keine neue Reichspogromnacht geben. Es liegt an uns dies zu verhindern in dem wir das wiedergeborene jüdische Leben schützen, kennenlernen und als Bereicherung annehmen. Lasst uns für unsere plurale Gesellschaft gemeinsam einstehen.
Mit unserer Solidaritätsaktion möchten wir auch auf das Schicksal der von der Hamas aus Israel entführten Geiseln aufmerksam machen. Bring them back NOW!
Am Israel Chai!
Am 7. Oktober 2023 wurden zahlreiche Jüdinnen und Juden, Kinder, Frauen, ganze Familien sowie hochbetagte Überlebende der Shoah Opfer Ziel eines antisemitischen Terror-Angriffs der Hamas und des Islamischen Jihad auf Israel. Bei dem Pogrom wurden auch zahlreiche Wanderarbeiterinnen aus Thailand und Nepal sowie Staatsangehörige aus der ganzen Welt ermordet.
Mindestens 220 Menschen, darunter vielfach bei dem Pogrom Verletze, namentlich Frauen, ältere Menschen, die ärztlicher Hilfe benötigen sowie unbegleitete Kinder und Babies wurden von den palästinensischen Terroristen entführt und teilweise als Trophäe einer jubelnden Menge durch die Straßen in Gaza vorgeführt. Die Angehörigen in der ganzen Welt werden gezielt terrorisiert indem man sie im ungewissen lässt über deren Verbleib.
Mindestens 1400 mehrheitlich Zivilisten wurden am Morgen des Schabbat brutal ermordet, vergewaltigt, verbrannt und verstümmelt, ihre Leichen geschändet. Dabei handelt es sich um den größten Massenmord an Jüdinnen und Juden nach Ende des Holocaust


https://www.facebook.com/mahnwachen.gegen.antisemitismus

Die OMAS GEGEN RECHTS unterstützen die Initiative und teilen hier ihren Text. Bitte kommt vorbei und unterstützt dieses Zeichen von Solidarität.

Weil es notwendig ist, und weil es uns wichtig ist!

MahnwacheWeil es notwendig ist und weil es uns wichtig ist nehmen wir an Mahnwachen teil. So waren wir auch am Freitag erneut bei der Mahnwache bei der Synagoge in der Brunnenstraße, an der es einen Anschlag gab. Kerzen und Blumen und Schilder zeugen von der Solidarität der Kiezbewohner*innen.

Die Mahnwachen werden voraussichtlich fortgesetzt.

Wir erinnern und mahnen

„Der Anschlag in Halle (Saale) am 9. Oktober 2019 war der Versuch eines Massenmordes an Juden an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag. Zuvor hatte der rechtsextreme Täter Stephan Balliet (B.) Datum, Ziel und die antisemitischen Motive seines Anschlags im Internet bekanntgegeben. Er versuchte mit Waffengewalt in die Synagoge im Paulusviertel einzudringen, um dort versammelte Menschen zu töten, jedoch erfolglos. Danach erschoss er vor dem Gebäude die Passantin Jana Lange und im Imbiss „Kiez-Döner“ den Gast Kevin Schwarze. Auf seiner Flucht versuchte er, weitere Personen zu erschießen, und verletzte zwei. Den Tatverlauf übertrug er per Helmkamera als Livestream. B. wurde am selben Tag gefasst und war geständig. Er wurde am 21. Dezember 2020 vom Oberlandesgericht Naumburg unter anderem wegen zweier Morde und 68 Mordversuchen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.“(Wikipedia)

Die, die den Hass sähen, die sind noch da. Wir sehen und erleben sie bei vielen unserer Gegenproteste. Sie bereiten vor, was einzelne ausführen. Noch immer steht der Hassprediger Sven Liebich auf dem Hallenser Marktplatz – obwohl er inzwischen mehrfach verurteilt wurde. Die Mühlen der Justiz mahlen langsam.

Gestern in Blankenburg – auf einer Veranstaltung der #noAfD wurden wieder antismitische Codes beutzt – zum Beispiel der von den „Strippenziehern“.

Unser Erinnern soll auch eine Mahnung sein: Wir müssen aufmerksam bleiben und uns überall und immer wieder gegen Antisemitismus und Hass engagieren.

Schaut nicht weg! Macht mit!

Schaut nicht weg – der Nazi-Terror und rechte Übergriffe werden im Prenzlauer Berg mehr. Wir wollen am 30. September, ab 14.30 Uhr dafür sensibilisieren, coole Musik hören und zusammenstehen gegen Rechts.

Es gibt jede Menge Musik, Infostände und Gespräche über:

– Nazis im Prenzlauer Berg und Pankow
– Umgang mit Opfern von Nazigewalt durch Polizei und Justiz
– Widerstand gegen Gentrifizierung im Kiez
– antifaschistische Widerstandsgeschichte

Willst du dich antifaschistisch engagieren und weißt noch nicht weiß, wo? Auf dem Kiezevent werden offene, antifaschistische Gruppen und Jugendgruppen sich und ihre Arbeit vorstellen. Die OMAS GEGEN RECHTS sind auch da. Kommt rum!

30.09.2023, ab 14.30 Uhr, Greifswalder Straße, zwischen Mühlenberg Center und Edeka

Mehr Infos hier: https://schautnichtweg.noblogs.org/108/schaut-nicht-weg-30-sept-kiezevent-gegen-rechte-gewalt-im-prenzlauer-berg/

 

Wir nehmen Platz!

Am 16.9. machen wir einen Betriebsausflug – einige OMAS GEGEN RECHTS sind zwar noch im Urlaub, aber andere schon ganz gespannt auf ihre erste Sitzdemo.

Der Anlass ist leider traurig – in Magdeburg wollen sich schon wieder Menschen versammeln, gegen deren Hetze wir protestieren müssen. Verschwörungsideologen aller Couleur sind angekündigt, vermutlich wird die Hälfte nur per Video zugeschaltet – aber die andere Hälfte reicht auch, um Protest notwendig zu machen – denn sie ziehen den braunen Sumpf an wie Licht die Motten.

Sie wollen aufstehen – wir setzen uns hin!

Platz nehmen!

 

Laut gegen Höcke – wir sind dabei!

7.09.23  – 18:00 Uhr – S-Bahnhof Oranienburg – weil es sein muss!

Erich Mühsam wurde im KZ Oranienburg von deutschen Faschisten ermordet. Unser lauter Protest gegen Höcke ist gleichzeitig Erinnerung und Mahnung.

Erich Mühsam

Trotz allem Mensch sein. Mensch bei allem bleiben
und seinen Menschen nicht verkümmern lassen,
wenn selbst die Sterne schon in Dunst verblassen,
geängstigt von dem Spuk, den Menschen treiben.

Mensch sein heißt nicht in Duldsamkeit verweiben.
Mensch sein erlaubt, befiehlt, den Feind zu hassen.
Mensch sein heißt Unrecht bei der Gurgel fassen
und es mit jedem Keim zu Staub zerreiben.

Trotz allem Mensch sein, wär’s auch mit dem Messer!
Doch dem, der Menschen tötet, sei verkündigt:
Vergossnes Blut fließt durch Gewissenssiebe.

War vor der Bluttat deine Seele besser,
so hast du dich am Menschentum versündigt.
Rein bleibt der Mensch, der Blut vergießt aus Liebe

Laut gegen Höcke
Alle gemeinsam