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Mahnwache zum Gedenken an die Reichspogromnacht am Denkmal „Der leere Raum“ – Koppenplatz, Berlin

9. November 1938

In Deutschland liegen die Straßen voller Glassplitter von zerschlagenen Fenstern jüdischer Geschäfts- und Wohnhäuser.

Die boshafte Bezeichnung „Reichskristallnacht“ wurde in Umlauf gesetzt und hält sich bis heute!

Erst in den 60er Jahren bemühte man sich um eine angemessene Bezeichnung:  „Pogromnacht“.

Können wir dieser Nacht und aller unvorstellbarer Grausamkeiten danach angemessen gedenken?

Mit Scham stehen wir schweigend vor den Mahnmalen.

Wir sind entsetzt über den zunehmenden Antisemitismus und die rechtsradikale Gewalt im ganzen Land.

Wir versprechen, weiterhin alles in unserer Macht Stehende zu tun, um jeder Form antisemitischer und rechtsradikaler Angriffe entgegenzutreten.“

 

Mit diesem Text auf unseren Schildern und auf Flyern haben wir am 9. November 2020 eine Staffel-Mahnwache abgehalten. Den ganzen Tag über standen einige von uns vor dem Denkmal, das genau dieser Erinnerung gewidmet ist: der Reichspogromnacht.

Die Reaktion der zufällig an uns vorbei Kommenden, fast alle aus der jüngeren oder mittleren Generation, hat unsere Erwartungen übertroffen, positiv übertroffen. Wir sind spontaner Zustimmung begegnet und auch Neugier. Viele wussten über den Anlass Bescheid, andere wiederum wollten sich anhand unseres Textes informieren. Unsere 300 Flyer haben wir vollständig ausgegeben. Und aus der Nachbarschaft haben uns, unabhängig voneinander, dreimal am Tag junge Leute mit Kaffee versorgt; wir seien ihre „Heldinnen des Tages“. Das tat gut, physisch gegen das Frieren, aber vor allem seelisch!

Schließlich konnten wir nach Hause gehen mit einem Gefühl der Erleichterung, dass es doch sehr viele gibt, die unser Anliegen teilen.

Betina Kern

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