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Zum Beispiel Ursel Blumenreich …

Mit 21 Jahren kam Ursel aus ihrer Geburtsstadt Stettin zum Studium nach Berlin – wenige Monate später wurde sie in Auschwitz ermordet, am 26.2.1943.

An die kleine Ruth-Reisel Herzberg kann sich meine Nachbarin noch erinnern, die beiden Mädchen haben öfters zusammen gespielt. Bis Ruth-Reisel im Alter von vier Jahren mit ihren Eltern im August 1942 nach Riga deportiert wurde. Alle drei wurden dort umgebracht. Ruth-Reisels  Großväter, die beide mit der Familie zusammen gewohnt hatten, wurden erst Monate später nach Theresienstadt und Auschwitz deportiert, wo auch sie sterben mussten. Kann man sich vorstellen, mit welchen Sorgen und Ängsten die beiden alten Männer an das Schicksal der jungen Familie gedacht haben, bis sie selbst abgeholt wurden?

Oder die Schwestern Frida und Margarethe Schubert, 1883 und 1894 geboren: Auf beiden Stolpersteinen steht das Datum 11.3.1943. Frida wurde an diesem Tag in Auschwitz ermordet, „Flucht in den Tod“ ist bei ihrer jüngeren Schwester vermerkt.

Beim Putzen der Stolpersteine gehen uns OMAS viele Gedanken durch den Kopf; schon die knappen Angaben auf den Steinen genügen um die Ungeheuerlichkeit zu verdeutlichen, die all diese Leben nicht zu Ende gelebt werden ließ.

Über 9000 Stolpersteine gibt es mittlerweile allein in Berlin. Möglichst viele nicht nur zum 9. November glänzend strahlen zu lassen, ist mehr als eine symbolische Geste. Es ist das Mindeste, was wir tun können, damit die Erinnerung an die Millionen Einzelschicksale weiter hell und klar bleibt, verbunden mit unserem Wunsch und Bekenntnis: „Nie wieder!“

Frieda

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