OMAS GEGEN RECHTS Berlin  /  Deutschland-Bündnis

Die AfD rief und Antifaschist*innen kamen

Wieder einmal hatte sich die rechtsextreme AfD den Platz vor dem Schloss Charlottenburg als Kundgebungsort ausgesucht. Die Partei, die man JETZT ERST RECHT nicht wählen darf, mobilisierte und wer kam?

Nur knapp 100 Menschen versammelten sich vor der Bühne der Schreihälse, zustimmend, aber ohne Begeisterung hörten sie den unanständigen Hetztiraden zu.

Wesentlich mehr Zulauf hatten die Gegenkundgebungen, ca. 170 Menschen machten klar, was sie von der AfD halten. Sie waren aber in viel zu großer Enfernung plaziert und erneut hinter Gitter gestellt. Davor eine Polizistin mit Hund. Wozu das? Damit die demonstrierenden Mitglieder und Sympathisanten der SPD, FDP, Linken, der Grünen und die vielen Antifaschist*innen aus unterschiedlichen Gruppierungen (OMAS GEGEN RECHTS waren auch dabei) nicht über die Gitter springen und die AfD-Kundgebung stürmen? Der Hund reagierte schon, als eine einzelne Journalistin in ca. 20 m Entfernung vorbeiging und die Polizistin hatte offenbar Mühe, ihn zur Ruhe zu bringen. Folge? Die Journalistin wurde aufgefordert, sich zu entfernen. Der Einsatz eines Hundes als Drohgebärde gegen solche Gegenkundgebungen ist unangemessen! Und ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft ist es, wenn wir weiterhin zulassen, dass Hunden während ihrer Ausbildung die Luft abgeschnürt wird, oder sie sonstwie schmerzhaft „erzogen“ werden. Siehe auch Artikel in der TAZ – KLICK.

Die AfD-Veranstaltung wurde viel früher als erwartet beendet, ein gutes Zeichen! Hoffentlich verschwindet die rechtsextreme Partei auch bald aus dem Parlament.

H.

Danke Bretti, danke Antifaschist*innen

Zwei Wochenenden, vier Tage Protest gegen den Landesparteitag liegen hinter uns. Den Protest organisierte ein breites Bündnis.

Nein, wir haben nicht verhindern können, dass die AfD ihren Parteitag durchgeführt hat. Und doch waren wir erfolgreich!

Wir haben lautstark deutlich gemacht, dass es für die AfD keinen Raum in Berlin geben darf. Das war nicht zu überhören. Auch nicht im Livestream der AfD.

Einer, der das möglich gemacht hat, ist Bretti. Bretti hat an allen 4 Tagen jeweils ab 5:45 Uhr dafür gesorgt, dass die Technik „stand“.  Immer konzentriert, immer hilfreich, für jede Band, jede Redner*in.  Dafür soll hier man DANKE gesagt werden.

Danke Bretti!

DANKE auch an alle, die früh aufgestanden sind, um die Technik zu transportieren, DANKE an die KÜFA (das Essen war Spitze!), DANKE an die BANDS und Solist*innen, an die Redner*innen, DANKE an die Menschen, die Plakate geklebt haben und DANKE an die, die sich jeweils am frühen Morgen auf die Fahrräder gesetzt haben, um die AfDler zu „begrüßen“. DANKE auch an die Menschen, die das Lauch mitgebracht haben. Gemeinsam zu lachen, das ist wichtig!  (Hanna M.)

Antifa-Fahrradkorso des VVN-BdA

Etwa 50 politisch Engagierte verschiedener Aktionsbündnisse und Vereine radelten am 13. September 2020 von der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik zum Rosa-Luxemburg-Platz. Die Stimmung war gut, nicht ausgelassen, aber optimistisch, solidarisch und kämpferisch. Mit Kindern im Fahrradanhänger bis hin zu Senior*innen bildeten wir ein breites Altersspektrum ab und nahmen nicht den kürzesten, sondern in jeder Hinsicht etwas längeren, geschichtsträchtigen Weg. Unterwegs machten wir mit kleinen Kundgebungen Halt an zahlreichen Orten, die zum Gedenken und Mahnen einerseits sowie zum Protestieren andererseits auffordern. Die Wirkung wurde nicht verfehlt, Anwohner*innen öffneten ihre Fenster, lauschten und winkten.

Einige Stationen:

Gleich zu Beginn gedachten wir auf dem Gelände der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik der Opfer der Euthanasie.

Wir erinnerten dann an den Untergrund-Treffpunkt der Sozialistischen Arbeiterpartei vor dem ehemaligen Wohnhaus von Walter Kluge.

Am Nachtigalplatz ging unsere Forderung nach neuen Namen für einige der Straßen im Afrikanischen Viertel über in den Protest gegen Anwohner*innen, die deren jetzige Benennung nach ehemaligen Kolonialherren beibehalten wollen.

Vor den Pharussälen in der Müllerstraße ließen wir die Musik der Swing-Jugend erklingen.

Nahe der Druckerei der Wochenzeitung der KDW – kein Kaufhaus, sondern pseudodemokratische Demokratiefeinde namens Kommunikationsstelle Demokratischer Widerstand – erfuhren Anwohner*innen von unserer gegnerischen Meinung.

Der Berliner VVN-BdA organisiert jedes Jahr am zweiten Sonntag im September einen antifaschistischen Fahrradkorso.

Es ist eine gute Methode, die Menschen der Stadt mit wichtigen Inhalten zu konfrontieren: Wir erreichen auch jene, die zu Demonstrationen und Kundgebungen nicht gehen. Wir kommen quasi zu ihnen nach Hause.

Im nächsten Jahr mieten sich Frauen der Berliner Initiative OMAS GEGEN RECHTS ein Gruppenfahrrad – meist Bierbike genannt, damit auch jene teilnehmen können, die nicht mehr so sportlich sind?