OMAS GEGEN RECHTS Berlin  /  Deutschland-Bündnis
"ICH BIN, WER WIR SIND - Warum Haltung das Miteinander stärkt"

„ICH BIN, WEIL WIR SIND – Warum Haltung das Miteinander stärkt“ – Blick in ein Buch

Hätte ich das Buch „ICH BIN, WER WIR SIND – Warum Haltung das Miteinander stärkt“
aus eigenem Antrieb gekauft?
Ganz ehrlich: Nein.
Dieses Buch, herausgegeben von Martin Seiler, Vorstandsmitglied für Personal und Recht der Deutschen Bahn, erschien vor kurzem im Verlag Frankfurter Allgemeine.
Ignoranz und Vorurteile? Ja.
Erst die Tatsache, dass dieses Buch einen Artikel enthielt über die OMAS GEGEN RECHTS,
insbesondere über zwei Frauen meiner Gruppe, hat mich zum Kauf animiert.
Natürlich schlug ich zuerst die Mittelseiten mit dem großen Foto der beiden Frauen auf, das sie
während einer Aktion vor dem Holocaustdenkmal abbildet. Doch dabei blieb es nicht.
Neugierig geworden angesichts der breiten Palette von Menschen, Haltungen, Sichtweisen,
Perspektiven, vertiefte ich mich in die Lektüre, faszinierten mich die vielen Beispiele für
Engagement und Verantwortung.
Gerade in dieser schwierigen Zeit der Pandemie und der aggressiven Auseinandersetzungen
tat es mir gut, mich in Ruhe mit dieser Lektüre, u.a. auch anderen Sichtweisen als der meinen,
zu befassen.
So wie beim Herausgeber endet meine Grenze des Tolerierbaren bei Gewalt- und Umsturz-
fantasien. Auch Diskriminierung und Ausgrenzung dürfen nicht toleriert werden. Und ich füge hinzu:
Toleranz endet bei mir bereits bei der Instrumentalisierung von Menschen, die sich gegen
Coronamaßnahmen empören oder Verschwörungserzählungen anhängen.
Ja, auch für diejenigen, die sich wissentlich instrumentalisieren lassen, habe ich kein Verständnis.
Denn eine solche Haltung kann unsere Gesellschaft zerreißen.

Da halte ich mich lieber an einen der wichtigen Leitsätze unserer Gruppe:

Wir machen Missstände öffentlich und organisieren politischen Widerstand.

Leseprobe / „ICH BIN, WER WIR SIND – Warum Haltung das Miteinander stärkt“

OMAS GEGEN RECHTS reisen nach Berlin – Menschenleben retten – Kundgebung 13:00 Uhr vor dem Auswärtigen Amt

Presseerklärung

Berlin, 18.10.21

„Aufstehen statt wegducken“- Kundgebung der OMAS GEGEN RECHTS Deutschland-Bündnis vor dem Auswärtigem Amt am 19.10.2021 – 13:00 – 15:00 Uhr

„Aufstehen statt wegducken“ haben wir unsere Kundgebung vor dem Auswärtigen Amt genannt und erinnern mit dem Titel seines Buches den noch im Amt befindlichen Außenminister der Bundesrepublik Deutschland Heiko Maas an seine Pflicht und seine Versprechen: Die Rettung der in Afghanistan zurückgelassenen Ortskräfte und ihrer Familien.

Zurückgelassen, fast vergessen und in ständiger Lebensgefahr!

Sie alle haben eine Aufnahmegarantie für Deutschland, aber müssen trotzdem die Rache der Taliban fürchten. Eines der Kinder war vier Tage alt, als seine Eltern mit ihm auf den Flughafen gelangten, von dem aus sie zurückgeschickt wurden. Ein anderes Kind brach sich auf dem Flughafen den Arm, wieder ein anderes ist traumatisiert und verweigert inzwischen die Nahrungsaufnahme. Das sind Einzelschicksale, die das deutsche Versagen dokumentieren!

Vor einigen Tagen marschierte ausgerechnet ein Fackelzug am Reichstagsgebäude vorbei, bitterer Zapfenstreich nach 20 Jahren Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr, die ihre Ortskräfte im Stich gelassen hat. Politiker und Bundeswehr ducken sich weg.

Für das tägliche Überleben der Ortskräfte und ihrer Familien sorgt das reiche Deutschland nicht.

Wir OMAS GEGEN RECHTS Deutschland-Bündnis haben uns mit Mission Lifeline zusammengetan und gespendet. Bis heute ist es gelungen, einigen wenigen Familien die Ausreise aus Afghanistan zu ermöglichen. Die übrigen Ortskräfte mit Angehörigen, die in dieser Bedrohungssituation bleiben müssen, sind völlig mittellos. Sie bedürfen dringend unserer Unterstützung: Es geht hier nicht nur um das tägliche Überleben der Menschen, sondern auch um dringend notwendige medizinische Behandlungen.

Wir, die OMAS GEGEN RECHTS Berlin/ Deutschland-Bündnis fordern: Die Bundesregierung darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen! Sie muss die Menschen, die deutsche Soldat*innen, deutsche Hilfsorganisationen und deutsche Firmen in Afghanistan unterstützt haben, schützen und sie nach Deutschland ausfliegen. Das ist ihre moralische Pflicht!

Wir hatten unterschiedliche Auffassungen zum Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan, aber gemeinsam fordern wir jetzt: Die Bundesregierung muss bis zur Rettung für den Lebensunterhalt und die Kosten der medizinischen Versorgung aufkommen!

Eine Bundesregierung, die versucht, sich wegzuducken, tritt die westlichen Werte, die sie immer wieder gern im Munde führt, in den Schmutz.

Bitte unterstützen Sie uns durch Ihre Berichterstattung über unseren Protest und durch die Veröffentlichung unseres Spendenaufrufes

https://www.betterplace.me/hilfe-fuer-die-verlassenen-ortskraefte

Vielen Dank!

Wohnen ist ein Menschenrecht!

Gestern kam es auf dem Berliner Alexanderplatz einmal mehr zu einem Treffen von OMAS GEGEN RECHTS aus verschiedenen Städten. Wir trugen nur unsere Buttons und Mützen, aber keine OMA-Transparente. Das ist schnell erklärt: Im Mittelpunkt dieser Demonstration standen für uns die Initiativen obdachloser Menschen, die wir unterstützen, und der Berliner Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“. In diesem Volksentscheid geht es um die zukünftige Berliner Wohnungspolitik. Die Befürworter des Volksentscheides setzen sich dafür ein, dass die Wohnungsbestände von großen Immobilienkonzernen vergesellschaftet werden. Das betrifft die privaten Wohnungsunternehmen mit mehr als 3.000 Wohnungen in der Hauptstadt, aber natürlich keine Genossenschaften. Mehr als 200.000 der rund 1,5 Millionen Mietwohnungen gehören gegenwärtig einem Dutzend Immobilienunternehmen. Eine Rednerin nannte als Beispiel ein Unternehmen, das aus jeder seiner Wohnungen monatlich mehr als 250 € GEWINN erzielt!

Wir OMAS GEGEN RECHTS setzen uns für den Erhalt sozialer Standards ein und somit auch für bezahlbare Mieten in der Stadt!

Der Vorschlag zur Vergesellschaftung der Wohnungen fußt auf §15 des Grundgesetzes: „Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden.“

Also: Der Spekulation lässt sich Einhalt gebieten!

Und noch etwas: Es gibt in Berlin ein Plakat der AfD, mit dem diese so tut, als würde auch sie sich für die Belange von Mietern einsetzen – Wohnraum soll es aber nur für Berliner*innen geben… Ein entlarvendes Plakat!

WOHNRAUM IST EIN MENSCHENRECHT UND MENSCHENRECHTE GELTEN FÜR ALLE!

Keine Bühne der AfD!

Kundgebung gegen die Teilnahme eines AfD-Mitgliedes an einer Podiumsdiskussion im Berliner Robert-Blum-Gymnasium

Seit 2010 gehört dieses Gymnasium dem Netzwerk „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ an.

Dennoch lädt die Schulleitung zu einer Podiumsdiskussion auch einen bekannten AfD-Politiker ein, bestimmt mit dem Argument, dies sei der Demokratie geschuldet. Dem Anspruch einer Schule ohne Rassismus entspricht das nicht.

Dieser Meinung waren auch zahlreiche Schüler*innen, einige Eltern und die Elternsprecherin, doch die Schulleitung bestand auf der Teilnahme des AfD-Vertreters.

Etliche Schüler*’innen riefen deshalb zu einer Kundgebung vor dem Schulgebäude auf. Als Reaktion darauf setzte der Schulleiter mit der Begründung, dass die Sicherheit nicht gewährleistet sei, die Podiumsdiskussion ab.

Dennoch fand die Kundgebung statt und 100 bis 150 Schüler*innen gaben in Reden und Sprechchören zu verstehen, dass sie an ihrer Schule keine Nazis, Rassisten, Homophobe, Frauenfeinde, Antisemiten etc. haben wollen.

Nicht nur die Unterstützung ihres Anliegens,  Rechtsextremen Paroli zu bieten, war uns wichtig.  Wir wollten auch unsere Solidarität zeigen und dem Mut der Schüler*innen Beifall zollen. Hoffen wir, dass sie für Mut und  Haltung nicht gemassregelt werden, denn  S I E  machen dem Vermächtnis von Robert Blum und dem Titel der „Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage“ alle Ehre.

D.

Keine Bühne der AfD-1

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Aufruf zur Kundgebung am 29.8. – Mahnmal der ermordeten Juden Europas

Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen… (Primo Levi)

Wir erneuern unseren Aufruf vom 1.8.2021 und stellen uns am 29.8.2021 wieder als sichtbarer Schutz und öffentliches Zeichen vor das Mahnmal der ermordeten Juden Europas.

Gegenwärtig mobilisieren führende Köpfe der Querdenker für das Wochenende 28.8.2021 und 29.8.2021 erneut nach Berlin. Sie setzen dabei auf „Spontandemonstrationen“, melden ihre geplanten Demonstrationen nicht an, sie behaupten: „Keine Demo, keine Kundgebung – nur wir.“

Verbündete von Querdenker*innen und anderen Verschwörungsideolog*innen und rechtsoffenen Gruppierungen und Parteien sind bereits am 1.8.2021 durch Berlin gelaufen, obwohl ihre Versammlungen wegen des Infektionsschutzes verboten worden waren, denn sie hatten bereits im Vorfeld angekündigt, sich nicht an Auflagen halten zu wollen.

Am 1.8.2021 durchbrachen sie mehrfach Polizeiketten, wendeten sich gegen Menschen, die Masken trugen, und versuchen seither noch deutlicher, sich als „Widerständler“ und „Freiheitskämpfer“ innerhalb einer Diktatur darzustellen. Auf dem Videoportal der Querdenker werden nach wie vor auch antisemitische Verschwörungstheorien verbreitet.

Die mobile Beratung gegen Rechtsextremismus schätzt ein: „Die angekündigten Versammlungen haben durch die hohe Aggressivität vieler Teilnehmender ein Gefahrenpotential. So war bei größeren Events aus dem „Querdenker“-Milieu in der Vergangenheit regelmäßig eine hohe Grundaggressivität feststellbar. Mehrfach kam es auch zu Ausschreitungen. Auch am Wochenende ist eine mögliche Beteiligung von gewaltbefürwortenden und gewaltsuchenden Rechtsextremen, aber auch von radikalisierten Verschwörungsgläubigen nicht unwahrscheinlich. Das Potenzial rechtsextremer Gewalttäter*innen in Kombination mit der massiven Umsturz-Rhetorik in Reden aus dem „Querdenker“-Milieu sowie dem Selbstverständnis vieler Teilnehmender, sich im Kampf gegen eine Diktatur zu befinden, birgt für Personen, die als Feinde ausgemacht werden, die Gefahr von Anfeindungen und gewalttätigen Übergriffen im Umfeld der Veranstaltungen.“

Wir lassen das Auftreten der Querdenker*innen nicht unwidersprochen und setzen ein Zeichen, denn immer wieder ist es bei ihren Versammlungen und Aufmärschen zum Zeigen antisemitischer Symbole gekommen. Auch vor dem Mahnmal der ermordeten Juden Europas kam es mehrfach zu Provokationen, die live ins Internet gestreamt wurden. Aus einer Demonstration heraus rief am 21.4.2021 ein Demonstrant: „Mahnmal der Schande!“ Ein bekannter Rechtsextremer filmte sich vor dem Mahnmal mit dem Tagebuch der Anne Frank.

Wir werden deshalb am 29.8.2021 erneut vor dem Mahnmal der ermordeten Juden Europas stehen. Bitte unterstützt uns und zeigt mit uns, dass nicht wieder geschehen darf, was geschehen ist. Wir erinnern und mahnen, der Holocaust war ein unvergleichliches Verbrechen!

Die Pandemie ist nicht vorbei! Wir halten Abstand und schützen uns gegenseitig – Masken sind selbstverständlich!

Kommt am 29.8.2021 ab 11:00 Uhr zur Kundgebung!

Ort: Ebertstr / ab Ecke Behrenstr. /Richtung Hannah-Ahrendtstr.

OMAS GEGEN RECHTS Berlin /Deutschland-Bündnis und

VVN-BdA

Aufstehen gegen Rassismus

Anwohner*innen Initiative für Zivilcourage gegen Rechts

Hier noch der Aufruf als PDF: Aufruf 29 August-Berlin

DAS TRANSPARENT WEINT

Weinendes Transparent

Vor dem Bundeskanzleramt protestierte ein breites Bündnis aus Initiativen wie Seebrücke, Pro Asyl und Fridays for Future Berlin dafür, dass die Luftbrücke nach Afghanistan möglichst lange aufrecht erhalten wird.

Es war eine beeindruckende Kundgebung, zu der kurzfristig mehr als tausend Menschen kamen und das, obwohl es in Strömen regnete.

Natürlich waren die OMAS GEGEN RECHTS dabei und nicht nur ihr Transparent weinte…