OMAS GEGEN RECHTS Berlin  /  Deutschland-Bündnis

Eine mutige junge Frau – Solidarität mit Dilan

Viele Menschen sind gestern zur Demo gekommen, um ihre Solidarität mit Dilan zu zeigen und zu sagen: Wir schauen nicht weg. Die 17-jährige Dilan war Anfang Februar von mehreren erwachsenen Personen rassistisch beschimpft und verprügelt worden. Sie hatte um Hilfe gerufen – aber keine bekommen. Es gab eine Falschmeldung durch die Polizei. In den sozialen Netzen…  Viele Fragen bleiben offen! Wir dürfen nicht wegschauen! Aber hört selbst!

"ICH BIN, WER WIR SIND - Warum Haltung das Miteinander stärkt"

„ICH BIN, WEIL WIR SIND – Warum Haltung das Miteinander stärkt“ – Blick in ein Buch

Hätte ich das Buch „ICH BIN, WER WIR SIND – Warum Haltung das Miteinander stärkt“
aus eigenem Antrieb gekauft?
Ganz ehrlich: Nein.
Dieses Buch, herausgegeben von Martin Seiler, Vorstandsmitglied für Personal und Recht der Deutschen Bahn, erschien vor kurzem im Verlag Frankfurter Allgemeine.
Ignoranz und Vorurteile? Ja.
Erst die Tatsache, dass dieses Buch einen Artikel enthielt über die OMAS GEGEN RECHTS,
insbesondere über zwei Frauen meiner Gruppe, hat mich zum Kauf animiert.
Natürlich schlug ich zuerst die Mittelseiten mit dem großen Foto der beiden Frauen auf, das sie
während einer Aktion vor dem Holocaustdenkmal abbildet. Doch dabei blieb es nicht.
Neugierig geworden angesichts der breiten Palette von Menschen, Haltungen, Sichtweisen,
Perspektiven, vertiefte ich mich in die Lektüre, faszinierten mich die vielen Beispiele für
Engagement und Verantwortung.
Gerade in dieser schwierigen Zeit der Pandemie und der aggressiven Auseinandersetzungen
tat es mir gut, mich in Ruhe mit dieser Lektüre, u.a. auch anderen Sichtweisen als der meinen,
zu befassen.
So wie beim Herausgeber endet meine Grenze des Tolerierbaren bei Gewalt- und Umsturz-
fantasien. Auch Diskriminierung und Ausgrenzung dürfen nicht toleriert werden. Und ich füge hinzu:
Toleranz endet bei mir bereits bei der Instrumentalisierung von Menschen, die sich gegen
Coronamaßnahmen empören oder Verschwörungserzählungen anhängen.
Ja, auch für diejenigen, die sich wissentlich instrumentalisieren lassen, habe ich kein Verständnis.
Denn eine solche Haltung kann unsere Gesellschaft zerreißen.

Da halte ich mich lieber an einen der wichtigen Leitsätze unserer Gruppe:

Wir machen Missstände öffentlich und organisieren politischen Widerstand.

Leseprobe / „ICH BIN, WER WIR SIND – Warum Haltung das Miteinander stärkt“

OMAS GEGEN RECHTS reisen nach Berlin – Menschenleben retten – Kundgebung 13:00 Uhr vor dem Auswärtigen Amt

Presseerklärung

Berlin, 18.10.21

„Aufstehen statt wegducken“- Kundgebung der OMAS GEGEN RECHTS Deutschland-Bündnis vor dem Auswärtigem Amt am 19.10.2021 – 13:00 – 15:00 Uhr

„Aufstehen statt wegducken“ haben wir unsere Kundgebung vor dem Auswärtigen Amt genannt und erinnern mit dem Titel seines Buches den noch im Amt befindlichen Außenminister der Bundesrepublik Deutschland Heiko Maas an seine Pflicht und seine Versprechen: Die Rettung der in Afghanistan zurückgelassenen Ortskräfte und ihrer Familien.

Zurückgelassen, fast vergessen und in ständiger Lebensgefahr!

Sie alle haben eine Aufnahmegarantie für Deutschland, aber müssen trotzdem die Rache der Taliban fürchten. Eines der Kinder war vier Tage alt, als seine Eltern mit ihm auf den Flughafen gelangten, von dem aus sie zurückgeschickt wurden. Ein anderes Kind brach sich auf dem Flughafen den Arm, wieder ein anderes ist traumatisiert und verweigert inzwischen die Nahrungsaufnahme. Das sind Einzelschicksale, die das deutsche Versagen dokumentieren!

Vor einigen Tagen marschierte ausgerechnet ein Fackelzug am Reichstagsgebäude vorbei, bitterer Zapfenstreich nach 20 Jahren Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr, die ihre Ortskräfte im Stich gelassen hat. Politiker und Bundeswehr ducken sich weg.

Für das tägliche Überleben der Ortskräfte und ihrer Familien sorgt das reiche Deutschland nicht.

Wir OMAS GEGEN RECHTS Deutschland-Bündnis haben uns mit Mission Lifeline zusammengetan und gespendet. Bis heute ist es gelungen, einigen wenigen Familien die Ausreise aus Afghanistan zu ermöglichen. Die übrigen Ortskräfte mit Angehörigen, die in dieser Bedrohungssituation bleiben müssen, sind völlig mittellos. Sie bedürfen dringend unserer Unterstützung: Es geht hier nicht nur um das tägliche Überleben der Menschen, sondern auch um dringend notwendige medizinische Behandlungen.

Wir, die OMAS GEGEN RECHTS Berlin/ Deutschland-Bündnis fordern: Die Bundesregierung darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen! Sie muss die Menschen, die deutsche Soldat*innen, deutsche Hilfsorganisationen und deutsche Firmen in Afghanistan unterstützt haben, schützen und sie nach Deutschland ausfliegen. Das ist ihre moralische Pflicht!

Wir hatten unterschiedliche Auffassungen zum Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan, aber gemeinsam fordern wir jetzt: Die Bundesregierung muss bis zur Rettung für den Lebensunterhalt und die Kosten der medizinischen Versorgung aufkommen!

Eine Bundesregierung, die versucht, sich wegzuducken, tritt die westlichen Werte, die sie immer wieder gern im Munde führt, in den Schmutz.

Bitte unterstützen Sie uns durch Ihre Berichterstattung über unseren Protest und durch die Veröffentlichung unseres Spendenaufrufes

https://www.betterplace.me/hilfe-fuer-die-verlassenen-ortskraefte

Vielen Dank!