OMAS GEGEN RECHTS Berlin  /  Deutschland-Bündnis

Abstand halten wir auch nach Rechts

Kundgebung
Kundgebung

Redebeitrag einer OMA GEGEN RECHTS gehalten auf der Kundgebung – Pankow – bunt und weltoffen – geschlossen gegen Rechts /es gilt das gesprochene Wort

Liebe PankowerInnen, liebe Gäste von „außerhalb“,

wir sind hier, weil für unseren Kiez, für Pankow – eine verschwörungsideologische Kundgebung von Coronaleugnern angekündigt ist. Wir können das nicht unwidersprochen lassen.

Wir bedanken uns bei allen unseren FreundInnen, die aus anderen Kiezen gekommen sind, um uns zu unterstützen. Es ist uns wichtig zusammenzustehen.

Mehr als 3,2 Millionen Corona-Tote sind weltweit gemeldet und die WHO geht von einer großen Dunkelziffer aus. Sie schätzt, dass die Zahl zwei oder dreifach höher sein könnte. Wir sind hier in einer privilegierten Lage, wir leben in einem Land, in dem sich viele gut schützen können. Kritik an staatlichen Maßnahmen ist legitim und notwendig – die Ärmsten wurden auch in dieser Krise oft vergessen, aber wir leben in einer Demokratie und können unsere demokratischen Rechte wahrnehmen und Gerechtigkeit fordern.

Wer behauptet, wir lebten in einer Diktatur, relativiert das Naziregime!

Unter dem Motto „Pfingsten in Berlin“ wollten Coronaleugner und ihr braunes Gepäck unsere Stadt unsicher – im wahrsten Sinne der Worte – machen und sie kamen, obwohl ihre Demonstrationen verboten wurden. Die wurden nicht verboten, weil wir in einer Diktatur leben, sondern weil absehbar war, dass sie sich wiederum nicht an die Regeln halten würden – die zum Schutz der Gesundheit notwendig sind. Die Maske ist kein Maulkorb!

In einem extra umgedichteten „Bolle reiste einst zu Pfingsten“-Mobilisierungs-Song heißt es: „Hat die Maske weggerissen und ALLE fest umarmt, gerade deshalb hat sich Bolle ganz köstlich amüsiert.“

Wir finden das nicht lustig!

Wir wissen schon lange, dass mit Abstand und Maske die Verbreitung des für viele tödlichen Virus eingeschränkt werden kann.

Deshalb sind wir solidarisch und versuchen durch unser Verhalten dazu beizutragen, dass sich weniger Menschen infizieren, dass deshalb weniger an dem Virus erkranken und vielleicht sogar sterben.

Auch das für die Pfingsttage veröffentlichte „Manifest“ der Verschwörungsideologen soll mit seinen Forderungen weismachen, wir würden in einer Diktatur leben, es gäbe keine Pressefreiheit und in Anlehnung an den sogenannten Corona-Ausschuss fordern sie, dass alle „Verantwortlichen“ zur Rechenschaft gezogen werden.

Sie fordern, „das Recht auf selbst bestimmten Umgang mit unserem Körper“ und was das in der Praxis für sie bedeutet, haben wir auf diversen Demonstrationen erlebt: Ihr „Recht“ setzen sie über das aller anderen Menschen auf Gesundheit. Sie verweigern SOLIDARITÄT. Sie reden von einem Regime – als hätten wir keine gewählten Volksvertreter.

Sie reden vom sogenannten „Great Reset“, sie benutzen immer wieder antisemitische Codes und  grenzen sich keineswegs klar ab gegen das rechtsextreme Spektrum. Die Anmelderinnen der Kundgebungen und Demonstrationen sind auch vorher schon in Erscheinung getreten – ich empfehle Euch die Veröffentlichungen der mobilen Beratung gegen Rechts, die dazu aufklären.

Obwohl inzwischen bekannt ist, wer bei den Querdenken-Demos und Schweigemärschen mitorganisiert und dort mitläuft, werden wir oft aufgefordert mit ihnen zu reden. Nein, wir reden nicht mit ihnen!

Wer mit Nazis und Antisemiten gemeinsam demonstriert, stellt sich abseits des Diskussionsspektrums!

Ich gehöre zu den OMAS GEGEN RECHTS BERLIN/ Deutschland-Bündnis. Zu uns gehörte auch Dorothee Rudat – die Gründerin des Passagen-Blogs. „Passsagen will das Bild der Wirklichkeit unseres Altwerdens und Altseins malen: vielfältig, bunt, solide und schräg, mit unseren Perspektiven und Vorstellungen, … und Sie auch manchmal zum Lachen bringen“ schrieb Dorothee im Editorial.

Das Lachen hat nicht gereicht – schreib am Anfang des Jahres einer ihrer Freunde.

Dorothee Rudat starb am 26.12.2020 an den Folgen einer Corona-Infektion.

Wir stehen hier auch, weil die Pandemie-Leugner des Virus es mit ihrem Verhalten in Kauf nehmen, das Menschen sterben. Dabei war es noch nie so einfach Leben zu retten – Abstand halten und Maske auf.

Und den Abstand halten wir auch nach Rechts – immer und überall!

10. Mai 1933 – Bücherverbrennung

An diesem Tag wurden von den Nazis in Berlin tausende Bücher verbotener SchriftstellerInnen, JournalistInnen, WissenschaftlerInnen und anderer AutorInnen verbrannt. Aus Buchhandlungen, Bibliotheken und Archiven wurden die Werke geplündert und mit Lastwagen auf den Bebelplatz gekarrt. Dort warfen man und frau sie in die Flammen und feierten dies wie ein Fest.

OMAS GEGEN RECHTS aus dem Deutschlandbündnis haben zum Andenken daran und in der Hoffnung, dass sowas nie wieder passieren möge, eine Lesung zusammen gestellt.

Hier könnt Ihr sie nachhören.

________________________________________________________________

Bilder von unserer Mahnwache am 7. Mai 2021

 

 

Nach langen Monaten der Kontakteinschränkungen haben wir uns in größerer Zahl wieder bei unserer Mahnwache zusammen gefunden. Wir waren froh, für unsere Sache dort sichtbar zu stehen und uns auch mal wieder „leibhaftig“ sehen zu können.

Der 8. Mai 1945 war unser Thema: Ende des Zweiten Weltkriegs, Ende des Nationalsozialismus, Befreiung vom Faschismus. – Leider war auf dem Alexanderplatz nicht viel los, so dass wir nur mit wenigen Menschen in Kontakt kamen. Einige positive Rückmeldungen und Gespräche gab es aber doch, und nach einer Weile stellte sich eine Flötistin an unsere Seite. Ihre Musik vermittelte uns ein Gefühl von Zuversicht, die wir immer wieder dringend brauchen, um nicht entmutigt zu werden. Wir möchten dazu beitragen, dass sich die Geschichte – unter welchem Vorzeichen auch immer – nicht wiederholt.

Ine und Cordelia

_________________________________________________________________

Frauenrechte sind Menschenrechte -ÜBERALL-auch in der Türkei

 

Auch wir  haben dazu aufgerufen, am 17.4.21 an der Kundgebung des MigrantinnenVereins e.V. und anderer Initiativen teilzunehmen, die in Berlin auf dem Alexanderplatz stattfand. Es wurde in Solidarität mit den betroffenen Frauen dagegen protestieren, dass die Türkei aus der Istanbul-Konvention austritt. Unsere Grußadresse an den MigrantinnenVerein sollen hier auch alle diejenigen lesen können, die nicht an der Kundgebung teilgenommen haben.

          

Grußadresse an den MigrantinnenVerein Berlin e.V.

Liebe Frauen, liebe Mitstreiterinnen,

wir verurteilen das Vorhaben der türkischen Regierung, aus dem Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, bekannt als Istanbul Konvention, auszutreten.

In dieser Konvention wird Gewalt gegen Frauen als Menschenrechtsverletzung angesehen. Die Absicht der türkischen Regierung, dies nicht länger anzuerkennen, hat uns sehr bestürzt.

Nicht nur in Deutschland und der Türkei, sondern auf der ganzen Welt sind Frauen immer wieder Opfer von Femiziden sowie häuslicher und gesellschaftlicher Gewalt.

Es ist ein altbekanntes Muster, dass rechte Politik  an den harterkämpften Rechten der Frauen ansetzt, um sie zurückzunehmen und die alten patriarchalischen Strukturen wieder einzuführen oder sie zu erhalten. Weiterlesen

Mahnwache am 9.4. – Kurzer Bericht

Mahnwache am 9. April 2021

STOPPT HASS UND HETZE

Mit unserer Mahnwachen wollten wir besonders auf die Gefährlichkeit von Hass und Hetze für die Demokratie und das friedliche Zusammenleben in unserer vielfältigen Gesellschaft hinweisen. Spätestens seit den NSU-Morden, den Morden in Hanau, in Kassel, in Halle (um nur einige zu nennen) konnten alle wissen, dass aus Worten Taten werden.

Die Rechtsextremisten und Rechtextremistinnen in der AFD, besonders Abgeordnete aus den Parlamenten, verbreiten ihre Brandreden über rechte Netzwerke, über Facebook, Twitter usw. (natürlich ohne die Gegenreden der Abgeordneten der demokratischen Parteien) und ermuntern so manche anderen Rechtsextremist*innen zum Handeln. 

Für die demokratischen Parteien heißt es nun, den Wählern und Wählerinnen eine ECHTE Alternative zu bieten, die Brandreden, die Menschenverachtung, die Verächtlichmachung zu entlarven. Klare Distanz zu Rassismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Frauenfeindlichkeit und entsprechendes HANDELN sind ein weiteres Mittel um Diskriminierung und Ausgrenzung entgegen zu treten.

Übrigens, das Schönste an den Mahnwachen sind die Ermunterungen durch sehr junge Menschen. Ein Kurzdialog von heute: „Toll, dass Ihr das macht, macht weiter so!“ Antwort: „Macht weiter so mit Fridays for Future!“

Doris Hensen, 9. April 2021

______________________________________________________________________

Polizei-AG der OMAS GEGEN RECHTS

Die Polizei-AG der OMAS GEGEN RECHTS stellt sich vor:

Die AG hat sich im November 2020 gegründet, aber bisher nur online getroffen. Auch Kontaktaufnahmen nach außen haben bisher nur per E-Mail stattgefunden.

Wenn wieder persönliche Treffen möglich sind, wollen wir Gesprächsangebote machen:

  1. An die Polizeiakademie.

Wir wollen Unterschiede zwischen Ausbildungsinhalten, Berufsmotivation und Berufserleben kennen lernen.

  1. An Polizist*innen im Dienst.

Hierzu wollen wir Kontakt aufnehmen zu den Polizeiabschnitten an unseren Wohnorten.

Dabei wollen wir unsere Lebenserfahrungen als ältere Frauen einbringen, über die Arbeitswirklichkeit der Polizist*innen (evtl. im Gegensatz zu den Ausbildungsinhalten) ins Gespräch kommen und für Menschenrechte und gegen rechte Tendenzen sensibilisieren.

Stefanie P. für die AG

MAHNWACHE ZUM INTERNATIONALEN TAG GEGEN RASSISMUS

Die komplette AG Antirassismus plus Verstärkung durch andere OMAS war trotz des widerlichen Wetters und wenig Publikum erschienen, um ihr Anliegen öffentlich zu machen: NEIN ZU RASSISMUS. Einige der Passagiere der Straßenbahn hielten den Daumen hoch, einige Flyer mit Artikeln der Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte konnten wir verteilen, ein vorbeieilender Mann schrie Beschimpfungen. Wir versuchen uns vorzustellen, wie uns bei täglicher rassistischer Diskriminierung zumute wäre, und wissen, dass wir in dieser Hinsicht privilegiert sind. So lange wir können, wollen wir ein Zeichen setzen und auch in Pandemiezeiten mit unserem Statement gegen Rassismus sichtbar bleiben. (Doris)